Die Übersiedlung von der eigenen Wohnung in ein Altenheim stellt ein kritisches Lebensereignis dar,
oft verbunden mit Gefühlen von Verunsicherung, Entwurzelung, Ausgesetzt sein und Hilflosigkeit.
Aufgabe der Farbgestaltung
Mit gezielt gewählten Farbtönen kann eine atmosphärische Grundstimmung erreicht werden, die einerseits Sicherheit, Ruhe und Behaglichkeit vermittelt. Andererseits auch vitalisierende Anregung und Abwechslung bietet sowie zur Förderung von Kommunikation beiträgt. Der zur Zeit vorhandenen Uniformität und Monotonie kann somit entgegengewirkt werden.
Ziele unserer Farbgestaltung
Entgegekommen, Freundlichkeit, Sicherheit wie auch Lebendigkeit sollen bereits im äusseren Erscheinungsbild anklingen. Freundlich anmutende, ruhige, jedoch nicht kühl wirkende Farbkombinationen sollen überwiegen. Das visuelle Kontaktbedürfnis alter Menschen ist ausgeprägt.
Daher muss ihnen die Umwelt auch etwas zum Schauen und Beobachten bieten.
Die Stockwerke/Lifteingänge
Farbwechsel der unterschiedlichen Etagen können die Orientierung erleichtern. Diese Zone der Bewegung
und Begegnung soll einladen und freundlich entgegenkommen.
Die Flure
Der für die Bewohner irrelevante Pflegebereich wird farblich zurückgenommen. Die Zimmertüren bilden die
Verbindung von der Gemeinschaft zur Privatsphäre. Sie benötigen keine Aufmerksamkeit im Gegensatz zu
den öffentichen Zugängen wie WC‘s und Duschen. Zur Erleichterung der Tiefenwahrnehmung arbeiten wir
mit Kontrasten.
Die Speise- und Aufenthaltsräume
Themen wie Ruhe, Unterhaltung, Essen, Wohlfühlen und Verweilen treffen hier aufeinander. Gedämpfte Farbnuancen werden ebenso benötigt wie anregende, kommunikationsfördernde, helle und kräftigere Tönen.
2007
St. Gallen
Andreas Bechtiger
Caroline Bösch